Ein Artikel von Andreas Lorenz

Eigentlich bist Du glücklich mit Deinem oder Deiner Partner/in, aber trotzdem hast Du gerade mit einer großen Belastung zu kämpfen: Ihr führt eine Wochenendbeziehung.

Freitags bist Du schon voller Vorfreude, weil Du ihn / sie bald wiedersehen wirst.

Sonntags fällt Dir der Abschied unglaublich schwer.

Und ab Montag oder Dienstag hast Du schon wieder riesige Sehnsucht nach Deinem Schatz.

Ja, so sieht euer Beziehungsalltag aus…

Du bist traurig und würdest ihn bzw. sie gerne öfter sehen. Das Gefühl des Vermissens ist sehr stark, wobei Du auch fürchtest, dass ihr euch im Laufe der Zeit voneinander entfremden könntet.

Daher stellst Du Dir verschiedene Fragen, wie zum Beispiel:

  • Können Wochenendbeziehungen auf Dauer gutgehen? Wie lange klappt sowas?
  • Was sind die Vorteile und die Nachteile dieses Beziehungsmodells?
  • Wie schafft ihr es, eure Wochenendbeziehung glücklicher zu gestalten?
  • Wie erreichst Du es, den oder die Partner/in öfter zu sehen als nur an den Wochenenden?
  • Solltest Du die Beziehung im Extremfall beenden, oder gibt’s noch eine Lösung?

In diesem Artikel werde ich Dir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Wochenendbeziehung beantworten.

Damit möchte ich euch helfen, als Paar wieder glücklich miteinander zu werden!

Was ist eine Wochenendbeziehung? Definition

Die Bedeutung des Begriffs dürfte selbsterklärend sein: Wie der Name schon sagt, versteht man unter einer sogenannten Wochenendbeziehung eine Partnerschaft, in der das Paar sich nur am Wochenende sieht. Und zwar nicht einmalig, sondern dauerhaft.

Das heißt zum Beispiel, man besucht sich immer am Samstag und geht Sonntagabend wieder getrennte Wege. Im Extremfall trifft man sich sogar nur für einen Tag in der Woche.

Einer der häufigsten Gründe für dieses Phänomen ist, dass Paare in einer Fernbeziehung stecken und sich deshalb nicht öfter sehen können. Laut Statistik hat circa jeder Dritte schon mal eine Fernbeziehung geführt. Du bist also nicht allein mit Deiner schwierigen Situation!

Manche Menschen führen aber auch eine Wochenendbeziehung trotz geringer Entfernung – etwa wegen Arbeit, anderen Verpflichtungen oder dem Wunsch nach viel Freiraum.

Die häufigsten Gründe für Wochenendbeziehungen

Paar mit Koffer wartet am Ausgang vom FlughafenManchmal bekomme ich von Männern oder Frauen zu hören: „Mein/e Partner/in will eine Wochenendbeziehung trotz geringer Entfernung. Was ist da los? Stimmt etwas nicht in unserer Partnerschaft? Seilt er / sie sich von mir ab?“

Nein, Wochenendbeziehungen müssen nicht zwangsläufig ein Zeichen für eine Krise oder fehlende Liebe zwischen euch sein!

Es kann viele Gründe geben, warum man sich so selten sieht:

  • Wegen der Arbeit: Der / die Partner/in ist beruflich stark eingespannt und hat nur am Wochenende Zeit sich zu treffen (oder ist dafür zu müde nach Feierabend unter der Woche).
  • Andere Verpflichtungen: Neben dem Job gibt es zeitintensive Hobbys, Freunde, familiäre Verpflichtungen und andere Aufgaben, wodurch nur eine Wochenendbeziehung möglich ist.
  • Bedürfnis nach Freiraum: Mindestens einer von euch beiden ist sehr introvertiert und braucht unter der Woche viel Zeit für sich allein, um seine Energie aufzuladen.
  • Große Entfernung: Ihr wohnt sehr weit auseinander, führt also eine Fernbeziehung. Dadurch ist es zeitlich nicht anders machbar, als sich nur am Wochenende zu treffen.
  • Eine Beziehungskrise: Und natürlich kann es auch sein, dass der / die Partner/in unzufrieden in der Beziehung ist, weshalb er bzw. sie auf Abstand geht. Dabei wird häufig einer der eben genannten Gründe als Vorwand genutzt, wenn es keine offene Kommunikation zwischen euch gibt.

Wochenendbeziehung: die Vorteile und Nachteile

Tatsächlich muss es überhaupt kein Drama sein, wenn man sich nur am Wochenende sieht. Diese Art von Partnerschaft bringt nämlich einige Vorteile mit sich, aber manchmal auch Nachteile und Probleme. Hier mal eine Übersicht, die Du Dir genau anschauen solltest:

Vorteile von Wochenendbeziehungen:

  • Wenn ihr euch unter der Woche gegenseitig vermisst, freut ihr euch mehr aufeinander am Wochenende – und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.
  • Ihr könnt die gemeinsame Zeit viel intensiver und bewusster genießen, weil sie ein knappes, kostbares Gut ist.
  • Auch der Sex ist oft lustvoller, wenn ihr tagelang abstinent seid und euch dann Freitag oder Samstag endlich wieder in die Arme schließen könnt.
  • Gleichzeitig hat jeder mehr Zeit für sich allein, um sich anderen wichtigen Dingen zu widmen: beruflichen Projekten, Hobbys, Sport, Freunden und Familie etc.
  • Wer im Alltag ohne den Partner auskommen muss, wird selbstständiger. Das wiederum kann das Selbstvertrauen steigern.
  • In einer Wochenendbeziehung lauft ihr viel weniger Gefahr, einander zu langweilen oder zu nerven – im Gegensatz zu Paaren, die sich jeden Tag sehen und in ihren Routinen verkümmern.
  • Auch dürftet ihr immer genug Gesprächsstoff haben, weil ihr von Montag bis Freitag neue Sachen erlebt, von denen ihr dem anderen dann erzählen könnt.
  • Sich wöchentlich fünf Tage lang nicht zu sehen, ist eine milde Form der Beziehungspause. Bei Krisen könnt ihr so auf Abstand zueinander gehen, um eure Beziehung zu retten.

Nachteile / Probleme von Wochenendbeziehungen:

Mann sitzt traurig zu Hause auf dem Sofa

  • Wem die Wochenendbeziehung auf Dauer zu wenig ist, der könnte sich an den fünf „partnerfreien“ Tagen einsam fühlen, Langeweile empfinden und seine/n Liebste/n schrecklich vermissen.
  • Es besteht das Risiko, dass durch die großen Zeitabstände zwischen euren Treffen emotionale Nähe verloren geht und ihr euch voneinander entfremdet.
  • Der Partner könnte den Wunsch nach einer reinen Wochenendbeziehung als Distanzierung, Ablehnung und Beziehungskrise missverstehen.
  • Ihr habt vermutlich weniger Sex als andere Paare, außer ihr verbringt das halbe Wochenende mit Matratzensport im Bett :-)
  • Das Beziehungsmodell erfordert viel gegenseitiges Verständnis. Es kann zum Problem werden, wenn einer von beiden grundsätzlich viel mehr Nähe und gemeinsame Zeit braucht als der andere.
  • Eventuelle gemeinsame Kinder sehen den anderen Elternteil sehr wenig.
  • Wer kein ausgefülltes Liebesleben empfindet und sehr unzufrieden ist, könnte in Versuchung kommen, fremdzugehen.
  • Handelt es sich um eine Fernbeziehung mit großer Distanz, ist die ständige Fahrerei oft anstrengend und kostet viel Geld.
  • Dadurch, dass ihr euch weniger seht, kann schneller eine Verlustangst in der Beziehung entstehen.

Wochenendbeziehung – wie lange geht das gut?

Ob und wie lange so eine Art von Partnerschaft zwischen euch funktioniert, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Sind beide damit zufrieden, kann eine Wochenendbeziehung sehr lange halten – auch aufgrund der oben genannten Vorteile. Jeder hat seinen Freiraum von Montag bis Freitag, und die kurze gemeinsame Zeit am Wochenende genießt ihr dann umso mehr.

Kompliziert wird es allerdings, wenn einer von beiden mehr Nähe braucht und sich eine Partnerschaft wünscht, in der man sich öfter sieht.

Will der andere sich jeden (zweiten) Tag sehen, liegen die Vorstellungen und Bedürfnisse schon sehr weit auseinander. Je unterschiedlicher ihr diesbezüglich tickt, desto schwieriger wird es natürlich, und desto mehr Kompromissbereitschaft ist von euch gefordert.

Vielleicht könnte ein solcher Kompromiss ja darin bestehen, sich wenigstens zweimal pro Woche zu treffen? Also einmal am Wochenende und einmal unter der Woche?

Redet miteinander, um das Problem gemeinsam zu lösen!

Eine Erleichterung ist es übrigens auch, wenn das Ende der Wochenendbeziehung schon absehbar ist, weil der Partner bald die Arbeitsstelle wechseln oder umziehen wird. Das sprichwörtliche „Licht am Ende des Tunnels“ kann motivierend sein!

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Bei Beziehungskrisen wissen viele Paare einfach nicht mehr weiter. Aber die gute Nachricht: Eine Trennung lässt sich oft noch verhindern – auch wenn ihr euch emotional weit voneinander entfernt habt oder einer von euch beiden fremdgegangen ist.

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Beziehungs-Beratung

Wochenendbeziehung: 9 Tipps, damit sie lange hält

Manchmal ist die Lage so verzwickt, dass sich der Zustand nicht so schnell ändern lässt. Besonders dann nicht, wenn die Arbeit oder eine große Entfernung der Grund ist, weshalb ihr euch so selten treffen könnt.

In solchen Fällen lautet die entscheidende Frage: Wie sollt ihr mit eurer Wochenendbeziehung umgehen, damit sie funktionieren kann?

Hier meine 9 Tipps, wie ihr die Herausforderung gemeinsam am besten meistert:

1. Redet über Gründe für die Wochenendbeziehung!

Mann und Frau haben intensiven BlickkontaktDenkst Du manchmal, dass es an Dir liegt, weshalb Dein/e Partner/in auf Distanz bleibt? Oder dass es Beziehungsprobleme zwischen euch gibt? Solche Zweifel können besonders dann aufkommen, wenn ihr trotz geringer Entfernung eine Wochenendbeziehung führt und euch somit eigentlich öfter treffen könntet.

Der Grund für sein oder ihr Verhalten ist dann nicht immer so offensichtlich. Es muss aber nicht zwangsläufig etwas mit Dir und eurer Partnerschaft zu tun haben!

Um solche Missverständnisse zu vermeiden, solltet ihr stets offen miteinander reden.

Frage die andere Person, was Deinem Wunsch, sich häufiger zu besuchen, im Weg steht! Vielleicht braucht der andere einfach mehr Zeit für sich allein oder hat im Alltag wichtige Aufgaben und Hobbys, die er / sie nicht vernachlässigen möchte.

Eine Aussprache hilft, die jeweiligen Bedürfnisse des anderen besser zu verstehen und letztendlich auch zu akzeptieren.

2. Sprecht offen über eventuelle Beziehungsprobleme!

Falls im Gespräch herauskommt, dass eine Beziehungskrise doch der tieferliegende Grund für die Wochenendbeziehung ist, müsst ihr euch natürlich gemeinsam dieser Thematik stellen.

Hier liegt dann das eigentliche Problem – und die seltenen Treffen sind nur ein Symptom davon. Es ist dann eure Aufgabe, zusammen in einen Prozess zu gehen und an eurer Partnerschaft zu arbeiten, um diese Beziehungskrise zu überwinden.

Sind die Probleme und diese Phase der Beziehung irgendwann gelöst, könnt ihr auch wieder dazu übergehen, den emotionalen Abstand zu verringern und euch mehrmals die Woche zu sehen.

3. Falls ihr Kinder habt: Erklärt ihnen die Lage!

Komplizierter wird die Situation natürlich, wenn ihr gemeinsame Kinder habt, die bei einem Elternteil leben. Sie wundern sich bestimmt auch, warum sie Mama oder Papa nur am Wochenende sehen können, und sind nicht sonderlich glücklich damit.

Deshalb solltet ihr euch in Ruhe mit den Kids zusammensetzen und ihnen die Gründe für die missliche Lage in Ruhe erklären.

Kinder sind übrigens ein Anlass, etwas an der Wochenendbeziehung zu ändern, sodass ihr euch in Zukunft häufiger besucht. Welche Schritte ihr konkret unternehmen könnt, beschreibe ich weiter unten im Artikel.

4. Haltet regelmäßigen Kontakt per WhatsApp!

Frau in Dessous sitzt auf dem Bett und liest Nachricht am HandyViele Paare überbrücken die Zeit bis zum Wochenende mit Chatten per WhatsApp. Grundsätzlich ist das eine gute Idee! Neben unpersönlichen Textnachrichten gibt es aber noch bessere Möglichkeiten, um einen intensiven Austausch miteinander zu pflegen:

  • Telefonieren / Video-Call machen
  • Sprachnachrichten schicken
  • interessante Bilder aus eurem Alltag senden

Wie oft ihr welche dieser Dinge in eurer Wochenendbeziehung macht, hängt von euren individuellen Bedürfnissen und eurem Wunsch nach Nähe bzw. Freiraum ab. Findet einen gemeinsamen Weg, der euch beide zufriedenstellt!

Mithilfe dieser multimedialen Kommunikationsformen könnt ihr euch zumindest virtuell sehen und hören. Das lindert das Gefühl des Vermissens und verhindert, sich voneinander zu entfremden.

Schafft euch außerdem Rituale, indem ihr beispielsweise vereinbart, euch jeden Tag eine Guten-Morgen-SMS zu schicken oder jeden Abend kurz vorm Schlafengehen zu telefonieren.

Dabei ist übrigens auch das sogenannte Sexting eine Möglichkeit, wenn ihr unerfüllte Bedürfnisse in puncto Sexualität habt.

Heutzutage muss es nicht immer nur der klassische Telefonsex sein… Schickt euch zum Beispiel gegenseitig ein paar versaute Selfies oder startet im WhatsApp-Chat ein fantasievolles Rollenspiel, inklusive Sexting-Emojis. Das kann eure Beziehung sofort aufpeppen.

5. Bei einer Fernbeziehung: Besucht euch abwechselnd!

Die lange Strecke zum Partner zu fahren (und später wieder zurück), kann auf Dauer sehr anstrengend werden. Damit nicht immer nur einer von euch beiden pendeln muss, wäre es nur fair, wenn ihr euch in einer Wochenendbeziehung abwechselnd zu Hause besucht.

So muss jeder von euch nur alle zwei Wochen die lange Fahrt antreten.

Eine alternative Lösung: Derjenige, der immer vom anderen besucht wird, revanchiert sich auf andere Weise. Das können zum Beispiel Einladungen zum Essen oder das Kochen sein.

Oder die teilweise Erstattung der Spritkosten, was jedoch weniger romantisch ist ;-)

6. Plant Aktivitäten für euer Wochenende zu zweit!

Paar mit Rucksäcken wandert im GebirgeDie gemeinsame Zeit ist sehr kostbar in eurer Wochenendbeziehung – und deshalb viel zu schade, um zu zweit gelangweilt zu Hause herumzulümmeln. Überlegt euch also spannende Aktivitäten, denen ihr zusammen gerne nachgehen wollt. Ob Kino, essen gehen oder auf ein Konzert: „Erlaubt“ ist, was euch gefällt.

In meinem anderen Artikel findet ihr kreative Ideen fürs ABC-Dating, wenn ihr auch mal ungewöhnliche Dinge von A bis Z erleben möchtet.

Allerdings solltet ihr nicht euer gesamtes Wochenende durchplanen. Das wird sehr unflexibel und stressig. Lasst genug Raum für Spontaneität und macht wirklich nur das, was euch beiden gefällt. Vermeidet es, unnötigen Druck aufzubauen!

Wenn beide Lust haben, den ganzen Tag nur im Bett oder auf dem Sofa zu liegen, dann ist das völlig okay!

7. Lernt, einander genug zu vertrauen!

Es ist normal, dass man im Alltag oft an die andere Person denken muss und sich fragt, was der Schatz gerade so macht. Nicht normal ist es aber, wenn man voller Misstrauen ist und jeden Tag befürchtet, der Partner könnte einem gerade fremdgehen.

In einer Wochenendbeziehung müsst ihr lernen, einander zu vertrauen. Denn der Gedanke, dass er oder sie sich gerade mit jemand anders im Bett vergnügt, kann einen auf Dauer verrückt machen.

Umgekehrt törnt es genauso ab, wenn der andere sich zum eifersüchtigen Kontrollfreak entwickelt und ständig fragt, mit welchen Leuten man Kontakt hat.

Versucht also, nicht überall einen potenziellen Flirt mit einem Konkurrenten zu wittern! Zum Vertrauen gehört auch, Beziehungsprobleme aus der Welt zu schaffen und sich sicher sein zu können, vom anderen geliebt zu werden.

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Denn was die wenigsten Paare wissen:

Es gibt eine äußerst effektive Methode, um die Krise wieder in eine glückliche Partnerschaft zu verwandeln – obwohl ihr beide gerade vor riesigen Herausforderungen steht und Du Dich fragst, wie Du eure Liebe noch retten kannst.

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8. Lenke Dich ab, wenn Du Dich alleine fühlst!

Wegen Arbeit, Hobbys und Freunden hat der Partner nicht ständig Zeit, um sich bei WhatsApp zu melden oder einen Video-Call mit Dir zu machen. Das ist wahrscheinlich der Punkt, an dem Du anfängst, Deine/n Liebste/n zu vermissen. Habe ich recht?

Dieses Gefühl ist natürlich in Ordnung, und nur allzu menschlich in einer Wochenendbeziehung.

Doch wenn Du zu Hause stundenlang aufs Handy starrst und auf seine bzw. ihre nächste Nachricht wartest, wird die Sehnsucht immer schlimmer!

Die bessere Strategie ist es, Dich abzulenken, bis die andere Person wieder für Dich verfügbar ist. Vereinbart einen Termin, wann ihr abends telefonieren oder schreiben wollt. In der Zwischenzeit tust Du andere Dinge, die Dir im Leben Spaß machen.

Du wirst sehen: Sobald Du Dich mit anderen Zielen, Aufgaben und Freizeitbeschäftigungen ablenkst, vergeht die Zeit viel schneller. Dadurch wirst Du Deinen Herzensmenschen nicht mehr ganz so stark vermissen.

9. Gebt einander ausreichend Freiraum!

Drei Frauen sitzen lachend in einer KneipeIn einer Wochenendbeziehung ist es außerdem wichtig, dem anderen genug Freiraum zu lassen und ihn niemals unter Druck zu setzen. Schicke keine „Warum meldest du dich nicht?“-Nachricht, wenn er oder sie mal nicht innerhalb von drei Stunden antwortet.

Auch solltest Du nicht darauf bestehen, dass ihr euch ausnahmslos einmal pro Woche trefft.

Es kommt vor, dass der Partner auch mal andere Pläne fürs Wochenende hat – zum Beispiel eine Verabredung mit Freunden oder eine Geburtstagsfeier.

Das ist dann okay, solange es nicht ständig vorkommt oder ihr euch wochenlang nicht seht.

Ist die andere Person im Alltag viel beschäftigt oder sehr introvertiert, würdest Du mit aufdringlichem Verhalten nur zusätzlichen Stress erzeugen. Dadurch wären die Beziehungsprobleme und eine weitere Distanzierung dann vorprogrammiert.

Sollst Du die Wochenendbeziehung beenden?

Vermutlich ist diese Art der Partnerschaft sehr belastend und anstrengend für Dich, oder auch für euch beide. Die langen Fahrten, das ständige Gefühl des Vermissens, die fehlende Nähe mit zu wenig Zweisamkeit und Sex – all das ist nicht einfach.

Die Situation muss aber noch lange kein Grund sein, eure Wochenendbeziehung zu beenden!

Denn erstens kannst Du Dir die oben beschriebenen Vorteile stärker bewusst machen und diese mehr auskosten. Siehst Du euer Beziehungsmodell mehr von der positiven Seite, wirst Du vielleicht schon zufriedener.

Und zweitens könnt ihr gemeinsam nach Wegen suchen, um die Wochenendbeziehung erträglicher zu gestalten. Auch dazu habe ich Dir hier schon Tipps gegeben.

Vielleicht hat all das aber nicht funktioniert?

Und Du bist Dir mittlerweile sicher, dass solche Wochenendbeziehungen nicht das Richtige für Dich sind? Vor allem dann nicht, wenn noch eure Kinder im Spiel sind?

In so einem Fall hilft möglicherweise nur ein radikalerer Schritt:

Sucht nach Lösungen, um euch öfter zu sehen!

Lachendes Paar steht in der Wohnung mit UmzugskartonsBei großer Unzufriedenheit solltest Du mit Deiner / Deinem Partner/in darüber sprechen, ob es sich irgendwie einrichten lässt, dass ihr euch häufiger treffen könnt. Das müssen natürlich beide wollen und dafür auch gewisse Opfer bringen.

Um mehr als nur eine Wochenendbeziehung zu führen, muss das Leben ein Stück weit umgestellt werden.

Typische Möglichkeiten wären zum Beispiel:

  • im Job kürzertreten oder die Stelle wechseln, wenn ihr wegen der Arbeit so wenig Zeit füreinander habt.
  • in längeren Fernbeziehungen: den Wohnort wechseln und näher zusammenziehen – oder sich direkt eine gemeinsame Wohnung suchen
  • Zeit freischaufeln, um sich zumindest unter der Woche noch einmal zu besuchen (nach Feierabend)
  • bestimmte, sehr zeitraubende Hobbys etwas zurückschrauben

Setzt euch zusammen und besprecht in Ruhe, welche Veränderungen möglich sind! Rede auch über Deine Gefühle, um der anderen Person klarzumachen, wie unglücklich Du mit der Situation einer Wochenendbeziehung bist.

Dem oder der Partner/in muss der Ernst der Lage bewusst werden. Das steigert eventuell seine Bereitschaft, größere Dinge zu verändern, um Dich öfter sehen zu können.

Wenn seine / ihre Liebe groß genug ist, wird er / sie sowieso um Dich kämpfen wollen – und versuchen auch schwierige Kompromisse einzugehen, um Dich nicht zu verlieren. Und falls nicht? Dann ist das eher ein Signal dafür, dass Du der anderen Person nicht so wichtig zu sein scheinst…

Vollzieht die Trennung als letzten Ausweg!

Doch was, wenn der Worst Case sich abzeichnet? Wenn Dein/e Liebste/r zufrieden mit der Wochenendbeziehung ist und / oder nicht bereit ist, bestimmte Dinge im Leben zu ändern, um Dich häufiger treffen zu können?

Bist Du dauerhaft unglücklich in eurer Wochenendbeziehung und besteht auch keine Chance auf eine Veränderung, bleibt als letzte Konsequenz leider nur die Trennung.

Dieser Schritt, die Partnerschaft zu beenden, ist natürlich hart, klar. Wem fällt sowas schon leicht, wenn man den anderen eigentlich liebt? Eine Beziehung ist langfristig jedoch nicht erfüllend, wenn die Vorstellungen beider Partner so weit auseinander liegen.

Eine Trennung kann aber auch dazu führen, dass die andere Person „aufwacht“, ins Nachdenken kommt und doch noch zu Kompromissen bereit ist.

Vielleicht trefft ihr euch dann etwas öfter, sodass die Wochenendbeziehung endlich Geschichte ist!