Platonische Freundschaften sind uns fast allen bekannt. Platonische Liebe jedoch ist ein Begriff, den nur die wenigstens von uns kennen oder wissen, was genau sich hinter diesem Konzept versteckt. In der heutigen Zeit scheint es immer mehr neue Beziehungs- und Liebesarten zu geben. Vielleicht fragst Du Dich, ob eine platonische Liebe für Dich in Frage kommt.
Oder aber Du hast einen Mann oder eine Frau kennengelernt, der/die Dir dieses Beziehungsmodell vorschlägt, weil er/sie es ganz gut findet.
Dieser Artikel und Ratgeber klärt Dich darüber auf, was genau platonische Liebe bedeutet, warum Paare solch eine Bindung eingehen und gibt Dir die besten Tipps zu diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
1. Was versteht man unter platonischer Liebe?
2. Beispiele für platonische Liebe
3. Ist platonische Liebe = Freundschaft?
4. Probleme bei platonischer Liebe
5. Tipps zur platonischen Liebe
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Was versteht man unter platonischer Liebe?
Doch was bedeutet eigentlich „platonisch“? Sprechen wir zunächst darüber, was genau unter einer platonischen Liebe verstanden wird. Der Begriff „platonisch“ stammt vom Namen des griechischen Philosophen Platon ab.
Für Platon war seiner Philosophie nach die platonische Liebe die höchste Form zwischenmenschlicher Beziehungen.
Philosophie hin oder her, dennoch handelt es sich bei der platonischen Liebe um eine Liebesbeziehung ohne jedwede erotische Intimitäten wie Küssen und Sex.
Die Bedeutung also: Frauen und Männer sind verliebt, empfinden tiefe Gefühle und Liebe füreinander, aber kommen sich körperlich nicht so nah wie andere Paare.
Da Nähe in der platonischen Liebe eher auf der Gefühlsebene erfolgt, behaupten viele, dass solche Partner eine tiefgründigere Liebe zueinander erfahren.
Die emotionale Bindung ist auf einer sehr tiefen Ebene, damit Partner sich auch ohne Sex und Co. miteinander verbunden fühlen.
Geschlechtsverkehr und andere erotische Interaktionen können dabei manchmal mit anderen Personen, also außerhalb der Beziehung erfolgen, müssen aber nicht.
Beispiele für platonische Liebe statt traditioneller Beziehung
Nachdem wir über die Bedeutung gesprochen haben, möchte ich Dir nun in diesem Ratgeber erklären, dass es gibt verschiedene Gründe und Vorteile gibt, warum Menschen eine platonische Liebe eingehen. Folgende Beispiele und Gründe verdeutlichen, in welchen Fällen sie in Frage kommt:
Paare kennen sich bereits seit der Kindheit
Manchmal kennen sich Männer und Frauen bereits seit Kindheitstagen und fühlen eine tiefe Liebe, die über Freundschaft hinausgeht, aber fast eher geschwisterlich ist.
Die Folge: Sex und Küssen oder jedweder erotische Kontakt fühlt sich dann häufig seltsam an, auch, wenn man mit dieser Person zusammen sein möchte.
Keine Diskussion & Streit über Sex
Jeder hat eine gewisse Erwartungshaltung, was Sex in der Beziehung betrifft. Oft können die romantischen Vorlieben aber eben auch Diskussionen und gar Streit verursachen.
Vielen Menschen fällt es zudem nicht leicht, über Sex zu reden, was wiederum in Frustration und einem unbefriedigenden Gefühl enden kann.
Da diese Erwartungen bei einer platonischen Liebe gar kein Thema sind, wird dies eigentlich nie zum Streit oder einer Trennung führen.
Paare fühlen sich wie Seelenverwandte
Seelenverwandten wird nachgesagt, dass sie sich finden, weil sie für einander bestimmt sind und einfach zusammengehören.
Dem Mythos zufolge gibt es keinen anderen Menschen, der so gut zu ihnen passt.
Genau diese Seelenverwandtschaft kann bei der platonischen Liebe begründen, dass man zusammenbleibt, auch wenn Sex auf der Strecke bleibt.
Gefühle sind da, aber keine sexuelle Anziehung
Es kann zudem vorkommen, dass zwar Gefühle und Liebe zwischen zwei Menschen vorhanden ist, die stärker ist als Freundschaft und bei Familie, aber dennoch keine sexuelle Anziehung zum anderen besteht.
Auch bei diesen Anzeichen kommt die platonische Liebe ins Spiel. Genauso kann es sein, dass die Lust und das Verlangen auf Sex mit der Zeit abgenommen hat und eben einfach nicht mehr vorhanden ist.
Eine Person ist asexuell
Asexuell bedeutet, dass eine Frau oder ein Mann grundsätzlich kein Interesse oder Verlangen nach Sex hat. Diese Menschen finden Sex eher unangenehm und sind allen sexuellen oder erotischen Aktivitäten abgeneigt. Daher kann dies ein weiteres Beispiel für die platonische Liebe und ihre Gründe sein.
Ist platonische Liebe = Freundschaft?
Da viele sich fragen, ob platonische Liebe das gleiche ist wie Freundschaft, möchte ich auch darüber sprechen. Denn platonische Liebe ist nicht gleichzusetzen mit einer Freundschaft, sondern geht viel tiefer als nur Freunde zu sein.
Sie übersteht selbst harte Krisen, ist bedingungslos und kann verzeihen. Zudem sind Partner sehr loyal zueinander und spüren eine größere Verbindung und Zuneigung.
Wie bei einer normalen, romantischen Beziehung machen sie sich zudem bis zu einem gewissen Grad voneinander abhängig, was bei einer Freundschaft häufig nicht der Fall ist.
Es gibt zudem einen signifikanten Unterschied zu den Anzeichen einer Friendzone, wo zum Beispiel die Frau nur Freundschaft will, der Mann aber mehr. Denn bei der platonischen Liebe wollen beide die Beziehung und empfinden Liebe füreinander.
In der Friendzone sind Gefühle nur bei einem vorhanden, was darin resultiert, dass man nur Freunde bleibt und miteinander nicht eine romantische Partnerschaft eingeht.
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5 Probleme bei platonischer Liebe
Die platonische Liebe ist leider nicht immer unproblematisch, früher oder später können folgende Probleme entstehen, die Betroffene sich stellen müssen:
1. Sehnsucht nach Körperlichkeit
Es ist in unserem Urinstinkt, dass wir körperliche Intimität brauchen und uns danach sehnen.
Daher ist es wahrscheinlich, dass diese Sehnsucht irgendwann doch auftritt und eine platonische Liebe somit schwierig oder scheitern wird.
2. Eifersucht bei anderen Beziehungen
Besonders bei Beziehungen, die auf platonischer Liebe beruhen, aber bei denen die Partner Sex außerhalb der Beziehung haben, kann Eifersucht entstehen.
Aber auch wenn dies nicht der Fall ist, kann es sein, dass hinterfragt wird, ob der Partner in dieser Form und Art der Beziehung wirklich glücklich ist oder doch irgendwann Intimität sucht und fremd geht.
3. Sexuelle Anziehung zu anderen Personen
Tritt irgendwann die Sehnsucht nach körperlicher Nähe auf, kann sich diese auch durch Anziehung zu einer anderen Person äußern.
Auch wenn die platonische Liebe noch vorhanden ist, kann auch diese neue Verbindung zur Trennung und damit zu Liebeskummer führen.
4. Vertrauensprobleme
Eine Vereinbarung, dass man zusammenbleibt, auch wenn Sex überhaupt kein Thema in der Beziehung ist, verlangt zudem einiges an Vertrauen ab.
Es kann immer eine Angst vorhanden sein, dass man dem Partner doch nicht vertrauen kann.
Wissend, dass Intimität sowie der Wunsch danach im Leben komplett natürlich sind – besonders, wenn wir jemanden lieben.
5. Gefühlschaos
Zu guter Letzt sei erwähnt, dass platonische Liebe nicht selten ein Gefühlschaos verursacht. Schnell findet man Gründe, das Verhältnis in Zweifel zu ziehen:
Es wird hinterfragt, wie sehr man den anderen eigentlich liebt, warum die sexuelle Anziehung zwischen euch zwei fehlt und ob die Beziehung überhaupt eine Zukunft hat.
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5 Tipps zur platonischen Liebe
Interessierst Du Dich für eine platonische Liebe oder möchtest diese ausprobieren, so habe ich in diesem Teil vom Artikel ein paar Tipps für Dich, die Dir dabei helfen können:
1. Wie finde ich heraus, ob ich eine platonische Liebe will?
Um herauszufinden, ob die platonische Liebe das Richtige für Dich ist, habe ich ein paar Fragen zusammengefasst, an denen Du dies reflektieren und herausfinden kannst.
Du kannst sie auch als Test nutzen:
- Wie wichtig ist mir Sex in einer Beziehung? Kann eine Partnerschaft ohne das für mich funktionieren?
- Will ich darauf verzichten?
- Habe ich erotische Träume?
- Empfinde ich keine sexuelle Anziehung?
- Habe ich keine Lust auf Küssen oder Sex?
- Fühle ich trotzdem eine tiefe Verbundenheit und Liebesgefühle?
- Will ich eine romantische Beziehung mit Leidenschaft?
- Ist so eine Art von Beziehung möglich für mich?
- Wie verliebt bin ich?
2. Wie lange hält platonische Liebe?
Die Wissenschaft sagt zur platonischen Liebe, dass sie eher unnatürlich ist und daher nur selten funktionieren kann.
Je länger man bereits zusammen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beziehung nicht in die Brüche geht.
Das hängt aber auch häufig davon ab, ob zum Beispiel alle Bedürfnisse auf beiden Seiten erfüllt sind und von den Umständen im Leben. Beispielsweise, ob gemeinsame Kinder im Spiel sind.
3. Kommuniziere offen
In jeder Beziehung und beim Dating ist Kommunikation das A und O. Kommuniziere daher offen, was Du Dir von der Partnerschaft wünschst und wobei Du eventuell Bedenken hast.
Bedeutet dies, dass Du Sex außerhalb der Beziehung brauchst, so solltest Du auch dabei ehrlich sein. Nur so kann eine Partnerschaft funktionieren.
4. Sei ehrlich zu Dir selbst
Was Du außerdem wissen solltest: Es kann bei der platonischen Liebe durchaus passieren, dass Du diese unter Druck eingehst. Einfach, weil Du die andere Person nicht verlieren willst.
Hier solltest Du jedoch nicht nur ehrlich zu Deinem potentiellen Partner, sondern auch zu Dir selbst sein.
Weißt Du, dass Dir die körperliche Nähe irgendwann fehlen wird und Du wahrscheinlich nicht ohne sie auskommst, so wird sich das auch in der Partnerschaft nicht ändern.
Die Folge: Lässt Du Dich trotzdem auf die platonische Liebe ein, so wird dies eher im Trennungsschmerz, statt einer glücklichen und romantischen Beziehung enden.
5. Bleibe realistisch
Eine bedingungslose Liebe, die alles überstehen kann, klingt ultra romantisch. Ist aber oft nur ein Mythos.
Wichtig ist daher, dass Du im Dating und bei jedem Beziehungsmodell realistisch bleibst.
Gehe nicht davon aus, dass eine Person Dein Seelenverwandter ist und Du daher alles durch- und mitmachen musst.
Es gibt viele Menschen, die sehr gut zu uns passen und mit denen wir erfüllte Beziehungen führen können, in denen beide Seiten glücklich sind.
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